Namhafte Weltcup-Strecken, supersteile Könner-Pisten oder kilometerlange Genussabfahrten vor atemberaubender Kulisse – in den Alpen finden sich zahlreiche beliebte Skipisten mit legendären Namen. Ihr Ruf eilt ihnen voraus und lässt das Herz von Ski-Enthusiasten höher schlagen. Wir stellen die bekanntesten Pisten in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien und Frankreich vor, die WintersportlerInnen mindestens einmal im Leben gefahren sein müssen.
Streif: Schauplatz des berühmten Skirennens
Die Streif ist ein Mythos. Das legendäre Hahnenkammrennen in Kitzbühel lockt Jahr für Jahr rund 80.000 ZuschauerInnen zum Ski-Weltcup nach KitzSki und über 300 Millionen vor die Bildschirme. Selbst die besten SkirennläuferInnen begegnen dem Spektakel mit Respekt. Kein Wunder, denn die AthletInnen erreichen hier Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometer pro Stunde und überwinden in der Mausefalle ein Gefälle von bis zu 85 Prozent. Außerhalb des Weltcups wagen sich auch geübte HobbywintersportlerInnen auf die 3,3 Kilometer lange Streif. Die steilsten Abschnitte der Abfahrt lassen sich auf der Familien-Streif bequem umfahren.
Harakiri: Eine der steilsten präparierten Skipisten
Kaum eine Piste wird so stark vermarktet, wie die Harakiri im Skigebiet Mayrhofen. Wer diese tiefschwarze Piste bezwingt, darf zu Recht stolz auf sich sein. Ein Totenkopf markiert die Piste mit der Nummer 14, denn hier ist höchste Vorsicht geboten. Auf einer Länge von 1,5 Kilometern zählt die Abfahrt bis zu 78 Prozent Neigung. Damit gilt die Harakiri als eine der steilsten präparierten Pisten in Österreich und eignet sich nur für echte Könner, die über eine gute Kurzschwung-Technik verfügen.
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Kandahar: Anspruchsvoller geht es kaum
Die sportlichste Abfahrt in Deutschland findet sich im Skigebiet Garmisch-Classic. Im Vorfeld zu der Ski-Weltmeisterschaft 2011 wurde die Kandahar-Weltcupabfahrt noch einmal verschärft. Schon die Buckel am Starthang fordern den meisten HobbyskifahrerInnen eine Menge ab. Weiter geht es in den anspruchsvollen Tröglhang, in das Himmelreich und über den Kramersprung. Hierauf folgt das Highlight der Kandahar, der Freie Fall, der mit einem Gefälle von 92 Prozent die steilste Stelle im gesamten Skiweltcup ist. Eine wahre Herausforderung für alle WintersportlerInnen!
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Planai: Die bekannteste Flutlicht-Abfahrt
Die berühmteste Skipiste in Schladming-Dachstein bietet, dank breiter und hervorragend präparierter Hänge, Skigenuss pur für alle WintersportlerInnen. Die steilsten Stellen, das berühmte Weirather-S und der Zielhang, verlangen aber auch geübten SkifahrerInnen und SnowboarderInnen allerhand ab. Wer lieber neben statt auf der Planai unterwegs ist, dem sei das jährliche Nightrace empfohlen. Jedes Jahr strömen rund 50.000 in den Zielraum, um der Kombination aus Weltcup-Rennen und Party beizuwohnen.
Saslong: Imposante Sprünge
Die weltbekannte Saslong führt vom Ciampinoi hinunter nach St. Christina. Die berühmteste italienische Skipiste im Skigebiet Gröden / Val Gardena ist ein Muss in jeder guten Skifahrer-Biografie. Gespickt mit anspruchsvollen Passagen, verlangt die knapp 3,5 Kilometer lange Abfahrt nicht nur der Oberschenkelmuskulatur eine Menge ab. Die Profis fliegen über die berüchtigten Kamelbuckel bis zu 70 Meter weit. Aber auch HobbyskifahrerInnen bringen die drei Bodenwellen oftmals an ihre Grenzen.
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Valluga: Die Heimat des kultigsten Skirennens
Nicht wenigen bleibt die Puste weg, wenn sie am Gipfel der berühmten Valluga im Skigebiet St. Anton am Arlberg aus der Gondel steigen. Malerisch präsentieren sich Schindlergrat, Mattunjoch, Tanzboden und Co. Von hier aus führt eine präparierte Piste, die auch für weniger geübte SkifahrerInnen geeignet ist, vorbei an der legendären Ulmer Hütte hinab nach St. Anton. Hier findet auch der berühmt-berüchtigte Weiße Rausch statt. Bei dem Kultskirennen im April starten 555 SkifahrerInnen, SnowboarderInnen und TelemarkerInnen gleichzeitig und fahren um die Wette.
Lauberhorn: Ein atemberaubendes Panorama
Die Lauberhorn-Abfahrt mit dem weltbekannten Hundschopf-Sprung in Wengen in der Jungfrau-Region lässt das Herz aller WintersportlerInnen höher schlagen. Vor dem einmaligen Panorama der Schweizer Bergriesen im Berner Oberland Eiger, Mönch und Jungfrau geht es rund 4,5 Kilometer abwärts. Damit ist sie nicht nur für HobbyskifahrerInnen eine echte Herausforderung, die die Oberschenkel zum Brennen bringt. Gleichzeitig ist es auch die längste Abfahrt im Ski-Weltcup. Übrigens: Die Profis brauchen nur 2,5 Minuten für die Abfahrt.
Gamsleiten 2: Steilheit hat einen Namen
Ein unauffälliger Sessellift älteren Baujahres im hintersten Eck des Skigebietes Obertauern bringt mutige WintersportlerInnen an den Einstieg der legendären Piste Gamsleiten 2. Bereits der Ausblick vom Lift aus lässt den Adrenalinspiegel höher steigen, denn die Skiabfahrt ist teilweise sehr steil. Wer hier heil unten ankommt, kann zurecht stolz auf sich sein.
Sarenne: Hier brennen die Oberschenkel
Die Sarenne im französischen Alpe d'Huez ist eine echte sportliche Herausforderung und nur konditionsstarken WintersportlerInnen zu empfehlen. Die längste schwarze Abfahrt der Alpen führt über eine Länge von 16 Kilometern vom Gipfel des 3.330 Meter hohen Pic Blanc bis hinab ins Tal. Wer einmal die Sarenne in Angriff nimmt, für den gibt es kein Zurück mehr. Unterwegs findet man weder einen Lift zum Umkehren, noch eine Hütte zum Einkehren und Ausruhen.
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Schwarze Schneid: auf den Spuren von James Bond
Selbst der legendäre James Bond war schon zu Gast im Skigebiet Sölden im Ötztal. Im Film Spectre gibt es eine actionreiche Verfolgungsjagd mit einem Flugzeug über die Gletscherstraße. Im Winter ist diese Straße Teil der längsten Talabfahrt Österreichs, der "Schwarzen Schneid". Die Piste im Skigebiet Sölden führt direkt vom Rettenbach-Gletscher hinunter in den Skiort. Sie ist rund 15 Kilometer lang und führt über 1.970 Höhenmeter. Maximaler Skigenuss, aber auch Muskelkater sind hier garantiert.
Gut zu wissen: Skipiste vs. Skiroute
Eine Skipiste wird angelegt, ist je nach Schwierigkeitsgrad farblich markiert und zum Beispiel durch Fangnetze gesichert. Auf Pisten gelten die vom Internationalen Skiverband (FIS) aufgestellten Verhaltensregeln, die FIS Regeln. Der Betreiber präpariert in der Regel die Pisten mit Pistenfahrzeugen, sichert sie gegen alpine Gefahren, wie Lawinen, und sorgt für die Kontrolle durch die Pistenrettung. Skirouten hingegen sind zwar auch markiert und vor Lawinen gesichert, aber weder präpariert noch kontrolliert. Auf jenen Abfahrten finden die Könner unter den WintersportlerInnen Buckel, Tiefschnee, eisige Abschnitte und mitunter sehr schwierige Passagen.
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