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Snowfarming: So wird Schnee zum Skifahren angebaut

Skipisten im Skigebiet

Es ist Ende November, die Täler sind noch grün und lediglich auf den Berggipfeln liegt Schnee. Dennoch gibt es in den Alpen viele Orte, wo die Skisaison bereits begonnen hat und sich weiße Pisten bis ins Tal hinunterziehen. Warme Temperaturen und eine geringe Höhenlage können diesen Skigebieten offenbar nichts anhaben. Wie schaffen das diese Skigebiete nur? Grund dafür sind nicht nur Beschneiungsanlagen, sondern auch das sogenannte Snowfarming. Snowplaza hat sich angeschaut, wie Snowfarming funktioniert und welche Skigebiete davon profitieren.

Wie funktioniert Snowfarming?

Beim Snowfarming wird der Schnee im Winter für die nächste Skisaison eingelagert. Dazu wird zum Beispiel in Kitzbühel der verbleibende Schnee am letzten Betriebstag auf einen riesigen Schneehaufen zusammengetragen und zum Schneedepot gebracht. Dort wird der Schneehaufen dann zu einem Trapez geformt und von den Pistenfahrzeugen verdichtet, anschließend mit Hartschaumplatten isoliert, ähnlich wie bei der Isolierung von Häusern. Die nächste Schicht besteht aus Silofolie, wie sie auch von Bauern verwendet wird. Sie schützt den Schnee vor eindringendem Wasser. Die letzte Schicht ist aus Vlies, das auch auf Gletschern zum Einsatz kommt, um die Gletscherschmelze zu verlangsamen. Das Vlies soll den Schnee vor Sonne- und UV-Strahlung schützen.

Pistenbully im Schnee

Was passiert mit dem Schnee im Herbst?

Im Herbst kommt für viele Skigebiete der Zeitpunkt, in die Skisaison zu starten. Während es bei der künstlichen Beschneiung von Skipisten mit Schneekanonen zwingend nötig ist, dass winterliche Temperaturen herrschen, ist die Temperatur beim Snowfarming nicht entscheidend. Natürlich sind niedrige Temperaturen von Vorteil, da der Schnee sonst schnell schmilzt. Wenn aber ausreichend Schnee durch das Snowfarming konserviert wurde, ist es möglich, den Skibetrieb ohne für mehrere Wochen am Laufen zu halten, bis ausreichend Neuschnee auf den Pisten liegt. In der Regel dauert es eine Woche, bis der gelagerte Schnee auf den Skipisten liegt. Für das Abdecken benötigen die MitarbeiterInnen der Bergbahnen zwei bis drei Tage und dann für die Verteilung des Schnees, bis er skibetriebstauglich ist, noch einmal vier bis fünf Tage.

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Wintersportler in der Gondel

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Wie viel Schnee muss für eine Skipiste konserviert werden?

Das hängt natürlich stark von der Piste ab, wobei Länge, Breite und Untergrund entscheidend sind. Im Fall der Resterhöhe im Skigebiet Kitzbühel ist die Piste 700 Meter lang und 60 Meter breit. Dafür werden ca. 25.000 m³ Schnee benötigt. Das Schneedepot, in dem der Schnee gelagert wird, ist 100 Meter lang, 40 Meter breit und 8 Meter hoch. Obwohl über den Sommer ca. 15 % des eingelagerten Schnees verloren gehen, ist es möglich, diese Skipiste für den Skibetrieb im Herbst zu öffnen und bis zum Winter aufrechtzuerhalten.

Warum wird Snowfarming betrieben?

Der Grund, warum manche Skigebiete den Aufwand für das Snowfarming in Kauf nehmen, ist einfach. Viele SkiurlauberInnen treffen ihre Entscheidung, wo und wann sie ihren Skiurlaub verbringen möchten, im Herbst. Alle Skigebiete, die zu dieser Zeit bereits geöffnet haben und entsprechend in den Medien vertreten sind, haben einen gewissen Vorteil bei der Vermarktung. Die „Ersten“ zu sein, bedeutet immer auch mediale Aufmerksamkeit. Zudem ist es für einige Skiregionen wichtig, bereits im Herbst Trainingsmöglichkeiten für Profis anbieten zu können. 

Wie fühlt sich Skifahren auf dem Schnee vom letzten Jahr an?

Bereits auf den ersten Metern fühlt sich der Schnee gut an. Aufgrund der Witterung ist die Piste in der Früh zwar hart, aber trotzdem griffig. Eigentlich ideale Verhältnisse für gute SkifahrerInnen, dennoch sind gute Kanten aber Voraussetzung, um Freude auf diesen Skipisten zu haben. Im Laufe des Tages firnt der Schnee immer mehr auf und auch am Nachmittag ist die Piste noch in Top-Zustand. Ein rundum gelungener Skitag, vergleichbar mit den Bedingungen Frühjahrsskifahren. Fazit: Durch Snowfarming ist es möglich, auch in niedrig gelegenen Skiregionen bereits im Herbst Skiurlaub zu machen und das bei hervorragenden Verhältnissen.

Wo wird überall Snowfarming betrieben?

Snowfarming gibt es nicht nur im alpinen, sondern auch in nordischen Wintersportregionen. Im finnischen Vuokatti lagert der Schnee aus dem Vorjahr in einem Schneetunnel, um früher in die Skisaison zu starten. In Davos Klosters, dem Vorreiter im Hinblick auf Snowfarming, wird bereits seit 2008 Schnee über den Sommer eingelagert, wobei der Schnee dort im Frühling mit Sägespänen abgedeckt wird. Die Skiregion Seefeld verfügt über einen 6000 Kubikmeter großen Schneespeicher, um die Skisaison im Herbst zu eröffnen. In Livigno ist es dank des Snowfarmings sogar möglich, ein Langlaufevent im Sommer auszutragen, den „1k Shot e gara delle Contrade“. Der Schnee aus dem vergangenen Winter wird im Hochsommer in die Innenstadt gebracht, um den Bezirkspokal im Langlauf auszutragen. Dabei geht es jedoch weniger um den Wettkampfsport, sondern eher um Spaß und lustige Outfits. Daher spielt es auch keine Rolle, wenn der Schnee bei 30 °C Außentemperatur ein wenig sulzig ist.

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Wann öffnen die Skigebiete diesen Winter und wann startet die Skisaison 2024 / 2025 im Lieblingsskigebiet? Fragen über Fragen, die sich SkifahrerInnen jedes Jahr aufs Neue stellen. Die Antworten findest du in den folgenden Blogartikeln, damit du dich so richtig auf die kommende Wintersaison 2024 / 2025 freuen kannst.

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3237 - Winter - Miriam

Über Miriam

Morgens früh Schwünge auf fast leeren Pisten zu ziehen ist Miriams Highlight beim Skifahren, deswegen ist sie auch immer eine der Ersten an der Gondel. Am liebsten bei bestem Wetter und optimalen Pistenbedingungen. Nach dem Skifahren genießt sie Saunagänge und die kulinarischen Köstlichkeiten der Alpen.