Ski anziehen, Skipass checken, mit dem Lift nach oben und dann die sauber präparierte Skipiste wieder nach unten fahren. Eigentlich ganz einfach, oder? Ohne Zweifel, ja, wenn man es aus der Perspektive der SkifahrerInnen betrachtet. Damit in einem Skigebiet aber alles reibungslos abläuft, müssen viele Menschen in verschiedenen Positionen arbeiten. Sie arbeiten dort, wo andere Skiurlaub machen. Das gilt für das Skiliftpersonal, über den Kellner in der Skihütte bis zum SkilehrerInnen oder BergführerInnen. Snowplaza zeigt, wie viele Personen eigentlich in einem Skigebiet arbeiten und wie auch du einen Job im Schnee findest.
PistenraupenfahrerIn
Einfach Zündschlüssel umdrehen und losfahren? Ganz so einfach ist es nicht, denn PistenraupenfahrerInnen brauchen Kenntnis von gesetzlichen Bedingungen, Schneedeckenkenntnisse, Wetter-, Schnee- und Lawinenkunde, Betriebssicherheit des Fahrzeugs, Erste Hilfe und vieles mehr. Dieses Wissen kann in mehrtägigen Kursen an privaten Instituten erworben werden. Eine langjährige Ausbildung Pistenraupenfahrerinnen und Pistenraupenfahrer ist nicht notwendig. Auch ein besonderer Führerschein ist nicht erforderlich. Oft beginnen Skigebiete die Suche nach PistenraupenfahrerInnen bereits nach der Saison, spätestens aber im Sommer. Demnach empfiehlt es sich, die Ausschreibungen von Skigebieten im Auge zu behalten.
BeschneierIn
Mit ihnen steht und fällt das ganze Skigebiet, denn ohne Schnee funktioniert gar nichts. Deswegen ist es die Aufgabe von Beschneiern, darauf zu achten, dass genug Schnee auf den Skipisten für Skifahrer und Snowboarder zur Verfügung steht. Eine Ausbildung für Beschneierinnen und Beschneier gibt es noch nicht. Der Branchenverband Seilbahnen Schweiz beispielsweise diskutiert allerdings, ob künftig Lehrgänge angeboten werden sollen. Beschneier sind oftmals Quereinsteiger mit technischem Vorwissen. Wer das Beschneien der Pisten zum Beruf machen will, sollte kein Problem damit haben, vornehmlich draußen in der Kälte zu arbeiten.
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PistenretterIn
Für die Pistenrettung in Skigebieten sind oft gemeinnützige Vereine wie die Bergwacht zuständig. Neben der medizinischen Betreuung verletzter Personen auf der Skipiste geht es bei der Bergwacht vor allem darum, Personen aus Notlagen in den Bergen zu retten. Anders als vielleicht vermutet, sind auch durchaus Frauen angehalten, sich zu bewerben, denn in Deutschland sind nur 10 Prozent der Bergretter weiblich. Die Ausbildung zum/r aktiven Bergwachtmann/-frau dauert zweieinhalb bis drei Jahre und ist jederzeit möglich. Die deutsche Bergwacht ist Teil des Deutschen Roten Kreuzes.
SkiliftbetreiberIn
Die Personen, die an Skiliften darauf achten, dass alles reibungslos verläuft, sind nicht nur für die Technik verantwortlich, sondern auch für die Sicherheit der SkifahrerInnen und SnowboarderInnen. BetreiberInnen von Skiliften müssen aber auch täglich Kontroll- und Routinearbeiten, sowie Wartungsarbeiten an den Liften durchführen. Möglich ist eine Ausbildung zum Seilbahntechniker, wie es in Österreich heißt, oder zum Industriemechaniker im Einsatzgebiet Seilbahntechnik in Deutschland. Die Ausbildung findet in Kooperation beider Länder statt. Die praktische Ausbildung gibt es in einem deutschen Seilbahnunternehmen, die Theorie gibt es in einem Berufsschulzentrum nahe Salzburg. Insgesamt dauert die Ausbildung 3,5 Jahre.
SkipassverkäuferIn
SkifahrerInnen die Skipässe verkaufen, bei der Orientierung helfen, Fragen beantworten: MitarbeiterInnen an den Kassen von Skigebieten müssen vielseitig bewandert, kundenorientiert und freundlich sein, egal, wie stressig das manchmal sein kann. Da diese MitarbeiterInnen oft auch für die Tagesabrechnung zuständig sind, ist ein gutes Zahlenverständnis unerlässlich. Eine Ausbildung speziell für Kassierer im Skigebiet gibt es nicht. Eine kaufmännische Ausbildung oder zumindest Erfahrung im Verkauf sowie im Umgang mit KundInnen sind einige Grundvoraussetzungen. Da es sich hier um Saisonarbeit handelt, bietet sich der Job auch oftmals für SchülerInnen und Studierende an.
HüttenwirtIn
Hüttenwirte haben in der Regel eine Ausbildung als Gastronomie-MitarbeiterIn gemacht und sind entweder Fachmann/-frau für Systemgastronomie oder Restaurantfachmann/-frau. Diese Ausbildung dauert drei Jahre und muss nicht unbedingt in einer Skihütte absolviert werden. Eine Möglichkeit ist aber auch der Einstieg über Kellnerjobs in den Skigebieten, dafür empfiehlt es sich, die offiziellen Seiten der Skigebiete im Auge zu behalten.
Berg- und SkiführerIn
Ein Beruf, den SkifahrerInnen und SnowboarderInnen auch immer wieder im Skigebiet antreffen, ist der eines Berg- und Skiführers. Dieser führt UrlauberInnen ins alpine Gelände und bildet sie in den verschiedenen Formen des Bergsteigens aus. Das heißt, Berg- und SkiführerInnen müssen nicht nur Skifahren, sondern auch begeisterte Sportkletterer sein. Die Arbeit findet zu 90 % in den Berg- und Skischulen statt, aber auch bei Sportvereinen oder in Sporthotels. EinE Berg- und SkiführerIn ist sogar ein Ausbildungsberuf, der vom Verband Deutscher Berg- und Skiführer und dem Deutschen Alpenverein angeboten wird.
SkiverkäuferIn
SkiurlauberInnen beraten, die neuesten Modelle von Skiern und Snowboards kennen, sich mit Skischuhen auskennen, Bindungen einstellen und vieles mehr: Bei MitarbeiterInnen in Skigeschäften laufen SkifahrerInnen und SnowboarderInnen auf, wenn sie informiert, beraten und auf den neuesten Stand gebracht werden möchten. Wer sich diese Arbeit als Beruf vorstellen kann, macht eine Ausbildung zum/r Fachmann/-frau im Einzelhandel. Eine Ausbildung in einem Skigeschäft ist möglich, kann aber auch in einem allgemeinen Sportgeschäft absolviert werden. Die Ausbildung dauert drei Jahre; gefragt wird ein Realschulabschluss.
SkilehrerIn
Den ganzen Tag Skifahren, das Bergpanorama vor der Nase, abends zum Après-Ski und dafür auch noch bezahlt werden: SkilehrerInn zu sein, gilt für viele SkifahrerInnen und SnowboarderInnen als der Traumberuf schlechthin. Die Ausbildung zur Skilehrerin oder zum Skilehrer, etwa beim Skilehrerverband, basiert auf einem Kurssystem, das aufeinander aufbaut und recht kostenintensiv werden kann. Dabei werden Praxis, Theorie sowie Lehreignung unterrichtet. Die Theorie beschäftigt sich mit Methodik, Didaktik, sportmedizinischen Kenntnissen, Risikomanagement und Erste Hilfe. Im Späteren ist es möglich, sich auf ein Fachgebiet zu spezialisieren.
Hotelfachmann/-frau
Von Luxus über Wellness bis Sporthotel ist in den Skigebieten alles vertreten, entsprechend groß ist das Angebot für Hotelfachmänner und Hotelfachfrauen. Während ihrer Ausbildung durchlaufen Azubis alle Abteilungen eines Hotels. Auch Fremdsprachen sind wichtig in diesem Beruf, Englisch ist ein Muss. Eine Ausbildung zum/r Hotelfachmann/frau bieten unter anderem die Jobbörsen zahlreicher Skigebiete an.
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Infoguides auf der Piste
Infoguides sind Service-MitarbeiterInnen, die den ganzen Tag durch das Skigebiet fahren und die Fragen der Skigäste beantworten oder bei Problemen weiterhelfen. Infoguides sind in der Regel Stammgäste oder Einheimische, die die Region wie ihre eigene Westentasche kennen. Der Job ist allerdings eine Art ehrenamtliche Tätigkeit, denn es gibt oft nur eine Aufwandsentschädigung und einen Skipass. Dafür ist man den ganzen Tag an der frischen Luft und fährt Ski. Infoguides sind zum Beispiel in Mayrhofen oder als Pistenbutler auf der Turracher Höhe im Einsatz.
Barkeeper beim Après-Ski
Einen Mojito, bitte. Zwei Manhattan. Drei Cuba Libre: Ein Barkeeper muss in der größten Hektik von Après-Ski-Bars die Ruhe bewahren, den Überblick behalten und zudem noch wissen, welche Inhaltsstoffe in welches Getränk gehören. Eine offizielle Ausbildung zum Barkeeper gibt es nicht, allerdings bieten viele Privatschulen Kurse an. Solche Schulen lassen sich mittlerweile in jeder größeren Stadt in Deutschland finden. Anschließend empfiehlt es sich, Bars und Clubs in Skigebieten direkt initiativ anzuschreiben oder in den Jobbörsen der Skigebiete nachzuschauen.