Skip to navigation Skip to main content

Alpenwetter: Schneefallgrenze sinkt weiter – enorme Schneemengen erwartet

Sneeuw Heel Veel Sneeuw

Kaum zu glauben, dass wir der September gerade erst begonnen hat, wenn man die aktuellen Wettervorhersagen für die Alpen betrachtet. In den kommenden Tagen werden besonders in den Ostalpen, genauer gesagt in Österreich, erhebliche Schneemengen erwartet – mehr als ein Meter Neuschnee ist möglich! Die Prognosen haben sich im Vergleich zu Montag noch einmal verschärft: Die prognostizierten Schneemengen nehmen weiter zu, und auch die Schneefallgrenze sinkt weter. Hier ist der detaillierte Ausblick auf das Bergwetter der nächsten Tage.

Ein sonniger Start, doch dann…

Jeden Morgen beginne ich meinen Tag mit einem Blick auf die Webcams in den Alpen – ein kleines Ritual, um zu sehen, wie sich das Wetter entwickelt. In den vergangenen Tagen war es in vielen Regionen eher regnerisch, mit einer leichten Puderschicht Schnee in höheren Lagen (zum Beispiel in Ischgl und Sölden). Doch der Schein trügt: Eine dramatische Wetterwende steht bevor! Heute begann der in vielen Gebieten noch sonnig und trocken, mit etwas Bodennebel in den Tälern und höheren Wolkenfeldern. Ab Mittag jedoch zieht eine Kaltfront aus Nordwesten heran und die Bewölkung soll sich zunehmend verdichten. Die ersten Regen- und Schneeschauer sollen im weiteren Verlauf nicht lange auf sich warten lassen. Die Schneefallgrenze liegt zunächst noch bei etwa 2.600 bis 2.800 Metern. Auf 2.000 Metern erwarten uns derzeit noch milde 4 bis 10 Grad Celsius. In der Nacht auf Donnerstag sinkt die Schneefallgrenze jedoch rapide auf etwa 1600 Meter.

Winterliches Bergwetter ab Donnerstag

Spätsommer? Herbst? Nein, ab Donnerstag heißt es: Wintereinbruch! Normalerweise beginnen wir erst im November mit unseren regelmäßigen Alpen-Wetterberichten, aber was uns jetzt erwartet, ist eine absolute Ausnahme. Ein kräftiges Tiefdruckgebiet über Genua bringt feuchte Luftmassen aus dem Süden, die auf sehr kalte Polarluft aus dem Norden treffen. Diese Luftmassen kollidieren über den Alpen und führen zu einem Staueffekt, der extreme Niederschläge auslöst – in Form von Schnee und Regen.

Nordstau: Der Schnee kommt!

Ein klassischer Nordstau bildet sich und die Schneemengen können insbesondere in Teilen Österreichs beeindruckend hoch sein. Zunächst liegt die Schneefallgrenze aber noch bei etwa 1.600 Metern, es wird jedoch erwartete, dass diese eher früher als später auf 1.000 bis 1.200 Meter absinken wird. Während es in tieferen Lagen hauptsächlich regnen wird, könnte es bei intensivem Schneefall selbst in niedrigeren Regionen weiß werden. Die amerikanischen und europäischen Modelle sind sich zwar noch nicht ganz einig über die exakten Mengen, doch eins steht fest: Oberhalb von 2.000 Metern dürfen wir uns auf über einen Meter Neuschnee freuen – mancherorts sind sogar bis zu zwei Meter möglich!

Ein Wintertraum mit Herausforderungen

Ja, es klingt nach einem Wintertraum, aber die Schneemengen bringen auch Herausforderungen mit sich. In den Tälern kann es aufgrund der starken Niederschläge zu Überschwemmungen kommen, was zu Verkehrsproblemen führen könnte. Weiter westlich, in Frankreich und der Schweiz, bleibt es ebenfalls nicht trocken, doch hier fallen die Niederschläge deutlich moderater aus. Dort könnte sich sogar schon am Samstag die Sonne durchsetzen. Anders sieht es in Österreich aus, wo uns das Tiefdruckgebiet länger beschäftigen wird. Hinzu kommt der Wind: In den Vogesen, im Jura, im Zentralmassiv und in den Nordalpen muss mit stürmischen Böen gerechnet werden – mit Geschwindigkeiten von 50 bis 60 km/h.

Schneemengen der Superlative

Ein Blick auf die Wetterkarten verrät, was uns bevorsteht: Bis Samstag könnten –nicht nur für September – auf dem Kitzsteinhorn unglaubliche 180 cm Neuschnee liegen! In der Zillertal Arena, im Snow Space Salzburg und am Hochkönig werden über einen Meter erwartet, während in Sölden fast ein Meter möglich ist. Auf dem Hintertuxer Gletscher rechnen wir momentan mit etwa 120 cm, ebenso in Schladming, Dachstein West und auf dem Mölltaler Gletscher. Selbst in tiefer gelegenen Regionen wie der Turracher Höhe könnten bis zu 40 cm fallen, während der Stubaier Gletscher auf etwa 75 cm Neuschnee hoffen darf. Die größten Schneemengen fallen jedoch in den Höhenlagen über 2.000 Metern – in tieferen Regionen wird der Schnee vermutlich schnell schmelzen, sobald die Temperaturen wieder steigen. Für die Gletscher ist dieser Schneefall allerdings ein spätsommerliches bzw. frühwinterliches Geschenk.

Ost- oder Westalpen – was ist der Unterschied?

Wenn wir im Alpenwetter von Nordseite, Südseite und Westseite sprechen, fragen sich viele: Was genau sind die Ostalpen? Ganz einfach: Zieht man eine gedachte Linie von der Bodensee in Richtung Luganersee, liegen die Westalpen links und die Ostalpen rechts davon. Und wo befinden sich die beliebtesten Skigebiete? Das erfährst du in unseren detaillierten Artikeln zur Nordseite, Südseite und Westseite.

Florien Winter

Über Florien

Florien ist, seitdem sie 12 Jahre alt ist, dem Skisport verfallen. Auf Snowplaza berichtet die leidenschaftliche Köchin über leckere Gerichte, ihre Lieblingsskigebiete und die aktuellsten Nachrichten aus den Alpen.