Diese Woche haben wir ein Update aus einem Skigebiet auf der anderen Seite des Ozeans. Ein Skigebiet, in dem nur Skifahrer willkommen sind. Ich bin in Deer Valley, Utah, einem der drei verbliebenen Skigebiete in den Vereinigten Staaten, in dem Snowboarder verboten sind. Wie es hier ist? Spitze! Aber das hat nichts mit den fehlenden Snowboardern zu tun.
Ich bin gerade auf Ski-Trip in den Vereinigten Staaten. Bevor wir heute Morgen auf die Piste gehen konnten, war ich überrascht, im Hotel einen Skispind ohne Skier vorzufinden. Dabei hatte ich sie am Vortag im Hotel von den Ski-Butlern angepasst bekommen. Sie kommen direkt ins Hotel, damit die Gäste die Leihausrüstung anprobieren können, so muss man nicht zum Skiverleih gehen. Einer der Skibutler erklärte mir, dass sie die Skier bereits auf die Piste gebracht hätten. Die übrigens auch nur zwei Gehminuten vom Hotel entfernt ist. Na, wenn das kein Service ist?!
Also ab auf die Piste. Und da es im Ort etwa 25 Zentimeter geschneit hatte, erwartete ich, dass ich auf den Straßen vorsichtig sein müsste. Doch weit gefehlt, denn in Deer Valley sind die Wanderwege zwischen den Hotels und den Pisten beheizt. Bizarr. Ebenfalls bizarr: Auf dem zweiminütigen Spaziergang zur Piste begegnete ich mindestens zehn Skigebiets- und Hotelangestellten, die mich fragten, ob sie mir bei irgendetwas helfen könnten, oder mir einen schönen Tag wünschten. Das fühlt sich toll an, auch wenn es für uns bodenständige Deutsche vielleicht ein bisschen übertrieben ist.
An der Piste angekommen, erwartete uns die Bergführerin Jody. Sie arbeitet seit 27 Jahren als Mountain Host im Skigebiet und zeigte uns heute ihre Lieblings-Plätze. Das war aber gar kein besonderer Service nur für uns. Denn das Skigebiet bietet jeden Tag zu bestimmten Zeiten kostenlos Skirunden mit Bergführern durch das Skigebiet an, für jede/n. Und auch so steht immer ein Bergführer auf der Piste bei der Pistentafel, um dir den Weg zu zeigen und Fragen zu beantworten.
Die "Mountain Host"-Bergführer sind ein kostenloser Service des Skigebiets, aber wer wirklich einen besonderen Guide wünscht, kann einen "Champion" buchen. Da so viele (ehemalige) Spitzensportler in Deer Valley leben, hat das Skigebiet das Programm "Ski with a champion" ins Leben gerufen. In diesem Winter kann man mit sechs ehemaligen Sportlern Ski fahren. Alle sechs haben bei den Olympischen Spielen in verschiedenen Ski-Disziplinen teilgenommen. Das kostet zwar eine Stange Geld (2.845 USD pro Tag in der Hochsaison), aber es ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Wir sind heute nicht mit einem olympischen Champion Ski gefahren, aber Jody hat uns durch das schöne Skigebiet geführt. Bemerkenswert ist, dass jeder hier überall Ski fährt. Auf der Piste, abseits der Piste, zwischen den Bäumen, alles ist hier möglich. Das ganze Skigebiet wird überwacht, so dass Lawinen eigentlich unmöglich sind. Das bedeutet auch gleich, dass jeder abseits der Pisten fahren kann, auch ohne perfekte Skitechnik oder Lawinenausrüstung. Und fairerweise muss man sagen, dass das Gelände auch nicht besonders steil ist, was bedeutet, dass man nicht besonders gut fahren muss, um abseits der Pisten fahren zu können.
Auf den Bildern unten kannst du einige Eindrücke von einem Skitag in Deer Valley gewinnen. Und ja, es war ein richtiges Vergnügen!
Nach einem Tag in Deer Valley muss ich sagen, dass ich die Snowboarder nicht wirklich vermisst habe. Um ehrlich zu sein, habe ich das Fehlen der Snowboarder auch gar nicht bemerkt. Würde ich wieder nach Deer Valley kommen, weil dort nur Skifahrer zugelassen sind? Nein, natürlich nicht. Aber wegen des Services und der schönen Pisten zwischen den Bäumen.
Mike arbeitet schon seit Jahren in der Wintersportbranche. Du kennst ihn nicht nur von seinen Blogs, sondern auch von den Videos auf Snowplaza. Er ist oft vor, hinter und neben der Kamera zu sehen. Skifahren und sein Sohn Jake sind seine größte und kleinste Leidenschaft.
