Ein schönes Skiwochenende hat leider auch seine Schattenseiten. In mehreren Skigebieten mussten die Rettungsdienste am Wochenende ausrücken, um WintersportlerInnen nach Lawinenabgängen zu retten. Ein Lawine in Südtirol hatte sogar ein Todesopfer zur Folge.
Zwei Lawinenabgänge in Südtirol
Am Samstagnachmittag ereigneten sich in Südtirol zwei Lawinenabgänge, einer in Pflersch und einer in Rojental am Reschen. In der Lawine in Pflersch wurden zwei Tourenskifahrer aus dem Trentino in der Nähe der Magdeburger Hütte verschüttet. Die beiden Brüder wurden von der Lawine mitgerissen. Einer wurde dabei komplett verschüttet, der andere konnte sich glücklicherweise selbst aus dem Schnee befreien und Hilfe rufen. Bergretter und ein Rettungshubschrauber kamen zum Einsatz. Der von der Lawine völlig verschüttete Skifahrer konnte von den Einsatzkräften nicht mehr rechtzeitig gerettet werden. Der überlebende Bruder wurde mit schweren Verletzungen in ein Bozner Krankenhaus gebracht.
Auch im Rojental am Reschen wurde um die Mittagszeit eine Lawine ausgelöst. Ein Tourenskifahrer wurde unter den Schneemassen begraben, konnte aber glücklicherweise von seinen Kameraden gerettet werden. Er konnte schließlich aus eigener Kraft die Unfallstelle verlassen.
27-Jähriger in Sölden mitgerissen
Ein Lawinenabgang ereignete sich am Samstagvormittag in Sölden in der Nähe des Gaislachkogels. Ein 27-jähriger Skifahrer war mit seinem Vater im Skigebiet unterwegs, als die Lawine ausgelöst wurde. Der Skifahrer wurde von der Lawine etwa 300 Meter mitgerissen, blieb aber glücklicherweise an der Oberfläche. Sein Vater fand ihn schnell und konnte die Rettungsdienste verständigen. Bei diesem Lawinenabgang gab es keine Verletzten.
Lange ergebnislose Suche am Kitzsteinhorn
Am Samstag entdeckten die Rettungskräfte bei einer Übung die Spur eines Skifahrers, der in einen Lawinenkegel geraten war und nicht mehr herauskam. Nach dieser Entdeckung begann eine langwierige Suche am Kitzsteinhorn. Bis zum Sonnenuntergang suchten 46 Einsatzkräfte der Bergrettung Kaprun und Zell am See, fünf Teams mit Lawinenhunden, Mitglieder des Lawinenwarndienstes, die Alpinpolizei, zwei Hubschrauber und Mitarbeiter der Kapruner Gletscherbahnen nach dem möglicherweise vermissten Wintersportler. Ein 200 Meter hoher Lawinenkegel wurde großflächig abgesucht. Letztlich wurde niemand gefunden, der Einsatz wurde um 18 Uhr beendet.
Lawinenabgang in Mauterndorf
Auch in Mauterndorf im Skigebiet Großeck-Speiereck ist am Samstag eine Lawine den Hang hinuntergerast. Ein 55-jähriger Wintersportler wurde von dieser Lawine abseits der markierten Pisten erfasst. Oberhalb von ihm löste sich das Schneebrett und kam ins Rutschen. Glücklicherweise konnte sich der Wintersportler unverletzt an den Rand des Lawinenkegels retten. Verletzt oder verschüttet wurde bei diesem Lawinenabgang niemand.
Zwei Wintersportler in Lawine im Kaunertal verwickelt
Auch im Kaunertal ist am Samstagnachmittag in der Nähe des Weißseejochs eine Lawine abgegangen. Zwei Wintersportler wurden von der Lawine erfasst und einige Meter mitgerissen. Beide trugen einen Lawinenrucksack, der ausgelöst wurde. Dieser hielt die Skifahrer an der Oberfläche und verhinderte, dass sie unter den Schneemassen begraben wurden. Einer der Wintersportler zog sich eine Knieverletzung zu. Er wurde vor Ort erstversorgt und anschließend mit dem Hubschrauber nach Zams geflogen.
Freerider in Andermatt schwer verletzt
Drei Freerider sind am Samstag in Andermatt von einer Lawine mitgerissen worden. Insgesamt vier Freerider waren am vergangenen Samstag auf dem Älpetligrat unterwegs, als sich gegen 14:30 Uhr ein Schneebrett löste. Drei Skifahrer wurden von der Lawine verschüttet, der vierte konnte einen Notruf absetzen. Ein Freerider wurde ca. 2 Meter unter den Schneemassen verschüttet, er wurde mit einem Suchgerät geortet. Als er gefunden wurde, war er bewusstlos und musste reanimiert werden. Der Mann wurde schließlich mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Den beiden anderen Freeridern gelang es, ihre Airbags auszulösen, so dass sie nur teilweise verschüttet waren und sich selbständig aus dem Schnee befreien konnten.