Skipisten und Apps, die deine Geschwindigkeit messen. Raser, die im Schuss so schnell wie möglich die Piste runter schießen? Ganz begreife ich das nicht, denn ich fahre lieber schön Ski! „Schön“ bedeutet für mich: die richtige Skitechnik zu beherrschen, also schöne runde Kurven zu fahren sowie die Geschwindigkeit zu kontrollieren, und zwar mit der richtigen Körperhaltung. Das ist für mich weitaus befriedigender als der Erste unten am Lift zu sein. In diesem Weblog erfährst du, warum ich lieber schön als schnell Ski fahre.
Geschwindigkeitsrausch beim Skifahren
Große Sprüche beim Après-Ski über den Highspeed von heute … diese Gespräche können mir gestohlen bleiben. Außerdem zeigen diese Apps erfahrungsgemäß nicht die korrekten Geschwindigkeiten an. Wer glaubt denn bitte ernsthaft, dass er auf normalen Carvingski die 100 km/h geknackt hätte? Auf so einer Speedstrecke bin ich auch schon einmal im Schuss nach unten geheizt, nur um es einmal zu erfahren. Mein Herausforderer hatte mich noch bekräftigt, dass ich echt schnell unterwegs war. Und ich war unten nur überglücklich, dass meine Beine noch heil waren. Ich verstehe den Spaß an der Geschwindigkeit einfach nicht. Wer bei hohen Geschwindigkeiten fällt, für den gilt ein überaus großes Verletzungsrisiko. Das ist es mir einfach nicht wert.
Im Schuss nach unten
Natürlich sehe ich regelmäßig SkifahrerInnen, meistens schnelle Jungs, die im Geschwindigkeitsrausch an mir vorbeidüsen. Sollen sie ruhig. Ich ziehe derweil meine schönen Schwünge am unverspurten Pistenrand. Früher (ich komme noch aus der Zeit, in der die Skier lang und schmal waren) hatte ich das Gefühl, dass man einfach stabiler auf den Skiern stand. Die Taillierung der Carving-Ski sorgt heutzutage dafür, dass die Skier einfach Kurven fahren wollen. Warum lassen wir sie dann nicht einfach Kurven fahren?
Wer fährt schon Kurven
Zumindest nicht die SkifahrerInnen, die ich in einer Art „Kloschüssel-Haltung“ nach unten stieren sehe. Die Ski klappern über den Schnee und von Kontrolle keine Spur. Obwohl sie für ihr Fahrkönnen zu schnell unterwegs sind, gelingt es ihnen meistens, rechtzeitig stehenzubleiben. Oh Wunder! Aber was, wenn es einmal nicht funktioniert? Durch meinen Beruf bin ich viel auf Skiern unterwegs, deshalb denken alle, dass ich schnell bin. In Wirklichkeit fahre ich aber gar nicht schnell Ski, sondern einfach schön und richtig.
Die perfekte Skitechnik
Für mich besteht die perfekte Skitechnik aus der richtigen Körperhaltung, kontrollierter Geschwindigkeit und rhythmisch geschwungenen Kurven. Das weckt die Ski-Freude in mir! Für andere wiederum mag die perfekte Skitechnik etwas anderes sein. Es gibt natürlich viele verschiedene Lehrstile: Auf- und Abbewegung oder nicht, Beine geschlossen oder auseinander, und vieles mehr. Man sollte nicht vorschnell urteilen, ob jemand nun schön Ski fährt oder nicht, sondern einfach bei einem selbst anfangen, ohne andere zu beurteilen. Das überlassen wir den SkilehrerInnen.