Benötige ich wirklich eine Skiversicherung? Wenn du nur einmal pro Jahr für ein oder zwei Tage Ski fährst, lautet die Antwort wahrscheinlich „Nein“. Eine Skiversicherung ist primär für Vielfahrer interessant, um Schäden abzudecken. Versichert werden können Diebstahl der Ausrüstung, Bergungskosten, Behandlung im Krankenhaus & Co. Zudem besteht die Möglichkeit Reiserücktrittsversicherung, Rechtsschutz-, Haftpflicht- und eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Snowplaza gibt Tipps für die wichtigsten Versicherungen für WintersportlerInnen.
Die wichtigsten Versicherungen zum Skifahren im Überblick
Die gute Nachricht ist, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Skiunfälle konstant gesunken ist. Dass es weniger Unfälle gibt, liegt hauptsächlich an der verbesserten Ausrüstung und an der Vernunft der meisten WintersportlerInnen, mit Helm auf der Piste unterwegs zu sein. Die schlechte Nachricht ist, dass gesetzliche Sozial- oder Krankenversicherungen und auch die üblichen Haftpflichtversicherungen mögliche Schäden rund ums Skifahren zumeist nur teilweise begleichen. Manche Versicherungsanbieter schließen Skifahren sogar gänzlich aus dem Versicherungsschutz aus, da Wintersport als Risikosportart eingestuft wird. ExpertInnen raten deshalb dazu, zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung und eine Unfallpolice abzuschließen, die Skiunfälle abdeckt. Auch eine gesonderte Haftpflichtversicherung, eine Krankenzusatzversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung können sinnvoll sein, um im Schadensfall abgesichert zu sein. Ein Rundum-sorglos-Paket gibt es allerdings nicht.
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1. Skiversicherung für Unfälle
Eine Zusatz-Skiversicherung für Unfälle sorgt bei einem Skiunfall für eine bessere Behandlung vor Ort, beim Abtransport und im Krankenhaus. Außerdem greift sie bei Invalidität, kosmetischen Operationen, Bergungen und Todesfällen. Auch ein Krankenhaustagegeld und die Übernahme von Überführungskosten können enthalten sein. Achtung! Viele Zusatz-Skiversicherungen beinhalten Einschränkungen, wie zum Beispiel bei den Bergungskosten. Also unbedingt auf die Details der Tarife achten! Am besten ist es natürlich, Unfälle zu vermeiden. Mit einer dem eigenen Können angepassten Geschwindigkeit lässt sich das Unfallrisiko minimieren.
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2. Diebstahlversicherung
Immer wieder werden Skier und Snowboards während des Après-Skis im Talbereich oder sogar aus dem Skiraum in der Unterkunft gestohlen. Versichert werden eigene und gemietete Ski samt Bindung und Helm. Bei manchen (hochpreisigen) Paketen sind auch Stöcke und Zubehör mitversichert. Allerdings gibt es oft auch eine Selbstbeteiligung, spätestens wenn die Ski zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren gestohlen werden. Diese variiert von Anbieter zu Anbieter. Diebstahlversicherungen können auch direkt vor Ort beim Skiverleih abgeschlossen werden.
3. Reiserücktrittskostenversicherung
Eine Reiserücktrittskostenversicherung ist ratsam, wenn der Zeitraum zwischen Buchung und Reiseantritt noch sehr groß ist. Frühbucher, also aufgepasst! Es können mögliche Stornierungskosten abgewendet werden, falls eine Reise unerwartet abgesagt werden muss. Bei Abbruch aufgrund eines Schadens ist zu beachten, dass der Nachweis über den Abbruch der Reise sofort eingeholt werden muss. Da viele Hotel-Portale eine kostenlose Stornierung anbieten und in der Regel der Skipass erst vor Ort gekauft wird, ist die Reiserücktrittskostenversicherung besonders bei Pauschalreisen, Flügen oder Reiseschnäppchen ohne Stornierungsmöglichkeiten interessant. Am besten ist es, Angebote zu vergleichen, um das passende für sich zu finden. Im Zuge möglicher quarantänepflichtiger Erkrankungen und Reisewarnungen und den damit einhergehenden Reisebeschränkungen, ist der Abschluss einer Reiserücktrittskostenversicherung auf jeden Fall empfehlenswert.
4. Versicherung gegen Schäden an Ausrüstung
Eine Versicherung gegen Schäden an der Ausrüstung ist meist Bestandteil eines Gesamtpakets. Gemietete und gekaufte Skier und Skihelme können dabei gegen Brüche und Beschädigungen versichert werden. Bei teureren Versicherungs-Paketen sind auch Stöcke und Zubehör mitversichert. Die Ausrüstung wird dabei zudem noch gegen Diebstahl versichert. Diese Versicherung ist primär für VielfahrerInnen interessant, die mit hochpreisigem Material in den Skigebieten unterwegs sind.
5. Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung sichert vorrangig die Wahrnehmung der rechtlichen Interessen gegenüber Dritten ab. HotelbesitzerInnen, LiftbetreiberInnen oder fahrlässig handelnde Skifahrerinnen und Skifahrer können ohne weitere Kosten angezeigt werden, wenn ein Schadensersatzanspruch besteht. Zudem kann die Versicherung bei der Verteidigung von Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingesetzt werden. Sogar eine Kautionsleistung von bis zu 25.000 Euro kann enthalten sein, wobei diese zurückgezahlt werden muss. Allerdings sollte vor Reisebeginn überprüft werden, ob man bereits eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hat und welche Leistungen diese beinhaltet.
6. Auslandskrankenversicherung
Zu den wichtigsten Versicherungen beim Skifahren gehört die Auslandskrankenversicherung, die in jedem Fall vor der Reise abgeschlossen werden sollte. Beispiel: Herr Mustermann stürzt beim Skifahren ohne Handschuhe und zieht sich eine tiefe Schnittverletzung zu. Seine Wunde muss im Krankenhaus genäht werden. Die Kosten in Österreich liegen dafür bei über 300 Euro. Bei schweren Verletzungen würden weitere Kosten für die Rettung oder stationäre Behandlung hinzukommen. Im Vergleich dazu kostet die Auslandskrankenversicherung mit einem Jahresbeitrag ab 10 Euro vergleichsweise wenig. Doch auch hier lohnt es sich, mit der eigenen Krankenkasse Kontakt aufzunehmen und abzuklären, welche Leistungen im Rahmen der europäischen Krankenversicherung bereits abgedeckt werden.
7. Bergungskosten
Für Freerider und TourengeherInnen ist eine Abdeckung der Bergungskosten dringend zu empfehlen und lohnt sich selbst dann, wenn nur alle zehn Jahre ein durchschnittlicher Schaden auftritt. Bei größeren Schäden, wie etwa einer Bergung mit dem Hubschrauber, können Kosten in einer Höhe von über 10.000 Euro entstehen. Diese Kosten werden im Normalfall nicht von der Krankenversicherung übernommen. Übrigens, wer Mitglied im Deutschen Alpenverein ist, genießt bereits eine Deckungssumme von bis zu 25.000 Euro. Zudem ist in der Mitgliedschaft eine Unfallversicherung für alpine Unfälle enthalten.
Anbieter von speziellen Skiversicherungen
Einer der bekanntesten Anbieter von Skiversicherungen ist der Deutsche Skiverband in Zusammenarbeit mit der ARAG. Die Versicherung ab 30 Euro pro Jahr umfasst unter anderem Diebstahl und Schäden an der Ausrüstung, Bergungskosten, Krankenversicherung, Rechtsschutz und eine Haftpflicht. Man kann in der Regel zwischen Einzel-, Partner- und Familienversicherung wählen, wobei die Familienmitgliedschaft pro Person am preiswertesten ist. Eine Mitgliedschaft im Deutschen Alpenverein, die wichtige Versicherungsleistungen beinhaltet, kostet zwischen 45 und 100 Euro pro Jahr. Generell gilt es, genau hinzusehen und zu überprüfen, welche Versicherungen man bereits besitzt und welche Leistungen sie beinhalten. Denn oft sind Zusatzversicherungen nur für Ski-Vielfahrer, Extremsportler oder Besitzer von hochwertigem Material interessant.