153 km/h Topspeed, 85 Prozent Höchstgefälle, 80 Meter weite Sprünge – die Streif ist die wohl gefährlichste Abfahrt im Ski-Weltcup. Auf der legendären Piste 21 im Skigebiet KitzSki wird jedes Jahr das Hahnenkammrennen ausgetragen. Und zwar jetzt gerade. Das Skirennen ist eines der größten Wintersportevents der Alpen. Aber auch Nicht-Profis kommen in den Genuss, die Streif in Kitzbühel abzufahren. Snowplaza nimmt dich mit auf eine rasante Reise durch die Mausefalle, den Brückenschuss und hinweg über die Hausbergkante inklusive Einkehrschwung auf der Seidlalm. Neugierig?
Wissenswertes über die Streif
Die Hahnenkammbahn am Ortsrand von Kitzbühel bringt dich zielsicher zum Starthaus auf knapp 1.700 Metern Höhe. Bereits im Lift erhält man eine großartige Sicht auf die 3,3 km lange Abfahrtsstrecke mit der Pistennummer 21. Die Streif im Skigebiet KitzSki ist auf zwei Arten befahrbar, entweder auf der originalen oder der familienfreundlichen Streckenführung. Erstere ist im Normalbetrieb allerdings nicht durchgängig präpariert und selbst für Skicracks eine echte Herausforderung. Aufgrund der geringen Höhenlage sind die Schneeverhältnisse auf der Streif nicht immer ideal. Besonders auf den nicht präparierten Streckenabschnitten sollte eine ausreichend dicke Schneeschicht liegen, sonst sieht es schlecht aus für Material und Gesundheit.
Mit Mut durch die Mausefalle
Gleich zu Beginn muss mit der extrem steilen Mausefalle (85 %) eine der knackigsten Passagen der Streif überwunden werden. Profis legen an der Kante zum Steilhang Sprünge mit bis zu 80 Metern hin. Zwar kann und sollte der Freizeitskifahrer dort mit angepasster Geschwindigkeit fahren, erschwert werden die Bedingungen allerdings dadurch, dass der obere Teil nur als Skiroute befahrbar ist – Experts only! Alternativ können die haarigsten Passagen auch über die Streif-Familienabfahrt umfahren werden.
Pause auf der Seidlalm
Im mittleren Abschnitt wird es auf der Streif deutlich entspannter. Auf Gleitpassagen wie dem Brückenschuss und dem Gschöss mit gerade einmal 2 Prozent Neigung sollten die Skier gut gewachst sein. Auf halber Strecke wartet mit der Seidlalm eine urige Berghütte mit leckeren Tiroler Spezialitäten – ideal für einen Einkehrschwung. Im unteren Teilabschnitt muss mit der Hausbergkante dann nochmals ein tiefschwarzer Streckenabschnitt gemeistert werden. Wenn du das Après-Ski-Treiben im Tal hörst, hast du es geschafft.
Hahnenkammrennen besuchen
Einmal im Jahr ist in Kitzbühel eine Woche lang die Hölle los. So wie jetzt auch, denn das legendäre Rennspektakel findet gerade statt, vom 19.-21.1. jagen die wagemutigen Rennläufer die Streif hinab. Mit mehr als 80.000 Besuchern vor Ort und 450 Millionen TV-Zuschauern weltweit gehört das Hahnenkammrennen zu den größten Wintersportevents des Jahres. Einmal den Profis bei der Abfahrt zusehen zu dürfen, ist ein unvergleichliches Erlebnis. Mit Tickets ab 30,- € ist das Hahnenkammrennen sein Geld wert. Wer sich vorab auf das Spektakel einstimmen möchte, sollte den Streif-Film anschauen. In der Vergangenheit kam es auf der Streif zu wiederholten Stürzen und Rennabbrüchen. Daher wurden in den letzten Jahren immer wieder Umbauten am Hahnenkamm durchgeführt, um die Streif sicherer zu machen. Jedoch auch beim Training Anfang dieser Woche sind mehrere Athleten schwer gestürzt.
Zahlen & Fakten zur Skipiste Streif |
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Bergstation: Hahnenkamm | Länge: 3.300 m |
Höchster Punkt: 1.665 m | Höhenunterschied: 860 m |
Max. Neigung: 85 % | Schwierigkeitsgrad: Schwer (Buckelpiste) |
Tipp: Hahnenkammrennen | Präparierung: Gut bis nicht vorhanden |
Skigebiet: Kitzbühel | Bewertung: 4 Sterne |
Bewertung der Streif in Kitzbühel
Die Streif in Kitzbühel vereint die gesamte Vielfalt des Skifahrens auf einer Skipiste. Sie fordert selbst die besten SkifahrerInnen auf hoch anspruchsvollen Streckenabschnitten. Gleichzeitig lässt die Streif auf flachen Stücken ausreichend Möglichkeiten zur Regeneration. Weniger versierte SkifahrerInnen können auf die familienfreundliche Variante zurückgreifen. Insgesamt verfügt die Streif über ein durchschnittliches Gefälle von 27 % und ist mit Ausnahme der Off-Piste-Passagen gut machbar. Einziger Kritikpunkt sind die geringe Höhe und die teilweise suboptimalen Pistenbedingungen. Snowplaza-Bewertung: 4 von 5 Sternen.
Diese Skipisten könnten dir auch gefallen
Die Streif ist eine der legendärsten Abfahrten der Alpen. Neben ihr gibt es noch viele weitere anspruchsvolle, schwarze Pisten, die dir einiges abverlangen werden. Dazu gehören:
- Kandahar im Skigebiet Garmisch-Classic, bis zu 92 % Gefälle, 3.300 m Länge
- Harakiri in Mayrhofen, bis zu 78 % Gefälle, 1.500 m Länge
- Lauberhorn-Abfahrt im Skigebiet Wengen: bis zu 85 % Gefälle, 4.500 m Länge
- Bernhard-Russi-Run in Andermatt: bis zu 65 % Gefälle, 4.300 m Länge
- Saslong in Gröden (Val Gardena): bis zu 57 % Gefälle, 3.500 m Länge