Welcher leidenschaftliche Skifan hat nicht schon einmal davon geträumt, Skilehrer oder Skilehrerin zu werden? Der Beruf klingt ja auch zu schön, um wahr zu sein. Geld verdienen mit dem Lieblingssport, draußen an der frischen Luft vor dem schönsten Bergpanorama arbeiten und abends den Tag gemütlich mit Kollegen oder Schülern beim Après-Ski ausklingen lassen. Wer diesen Werdegang ernsthaft für sich in Erwägung zieht, erfährt hier alles, was man über die Ausbildung und den Beruf wissen muss.
Traumberuf Skilehrer: So wird man's!
Schön ist sie ja, die Vorstellung, einfach jeden Tag auf frischem Pulverschnee Ski zu fahren, die Berge zu genießen und dabei süßen kleinen Kindern im niedlichen Skianzug die ersten Schwünge beizubringen. Allerdings ist die Ausbildung zum Skilehrer bzw. Skilehrerin vor allem eines: zeit- und kostenintensiv! Denn gut auf der Piste unterwegs zu sein, reicht nicht aus. Angehende SkilehrerInnen müssen auch Kurse in Theorie, Technik und Erster Hilfe absolvieren. Und leider ist dieser Beruf eben nur in den aller seltensten Fällen ein Vollzeitjob.
Welche Kompetenzen, Vorkenntnisse und Eigenschaften muss man mitbringen?
Jemand, der SkilehrerIn werden möchte, sollte bereits technisch gut und sicher auf Ski oder Snowboard unterwegs sein. Die angebotenen Kurse und Lehrgänge beginnen nicht damit, den TeilnehmerInnen die Skitechniken beizubringen, sondern setzen diese Kenntnisse voraus. Ferner reicht es nicht, einfach nur gut Ski- oder Snowboard fahren zu können. Auch soziale Kompetenzen wie Einfühlungsvermögen und Geduld im Umgang mit den SchülerInnen ebenso wie didaktische Fähigkeiten, um das eigene Können weiterzugeben, sind erforderlich. Da SkilehrerInnen oft auch Gruppen unterrichten, sind ein gewisses Maß an Führungskompetenz, Organisationstalent und Multi-Tasking ebenfalls vorteilhaft.
Ab welchem und bis zu welchem Alter kann man als SkilehrerIn arbeiten?
Das niedrigste Einstiegsalter ist 16 Jahre. Das bedeutet aber nicht, dass allein junge Menschen eine Ausbildung zum/zur SkilehrerIn machen können. Körperliche Fitness ist jedoch existenziell für den Beruf. Daher kann der Beruf als SkilehrerIn nur so lange ausgeführt werden, so lange der Körper fit genug dafür ist. Viele Skischulen schätzen den Mix aus älteren und jüngeren SkilehrerInnen, da sich die Älteren oft auf altbewährte Techniken spezialisieren, die Jüngeren dabei mehr auf Trendsportarten. Außerdem freuen sich kleine SkischülerInnen meist über junge SkilehrerInnen während es Erwachsene schätzen, wenn der Skikurs von einer etwas älteren Person geleitet wird.
Welche Kurse und Lehrgänge gibt es für angehende SkilehrerInnen?
Eine Ausbildung zum/zur SkilehrerIn bieten u.a. der Deutsche Skiverband (DSV), der Deutsche Skilehrerverband (DSLV), die Snowsports Academy sowie der Tiroler Skilehrerverband an. Grundvoraussetzung für die Teilnahme beim DSLV-Kurs Level 1 sind zum Beispiel entweder 50 Stunden Praktikum in einer Profi-Skischule im DSLV oder alternativ die Teilnahme am 2-tägigen Trainingslehrgang. Außerdem muss die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs belegt werden. Anschließend folgen, aufeinander aufbauend, die Kurse Skilehrer Level 2 und 3 sowie am Ende der Kurs zum staatlich geprüften Skilehrer.
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Was lernt ein Skilehrer in der Ausbildung?
In der Ausbildung zum/zur SkilehrerIn werden Praxis, Theorie sowie Lehreignung unterrichtet. Die Theorie beschäftigt sich mit Methodik, Didaktik, sportmedizinischen Kenntnissen, Risikomanagement und Erste Hilfe. Zusätzlich zu der Grundausbildung, die jede/r SkilehrerIn erhält, können thematische Module zur eigenen Spezialisierung gewählt werden, zum Beispiel in den Bereichen Tiefschnee oder Buckelpiste. Mehr Informationen findest du etwa im Lehrplan des DSV >
Dauer und Kosten der Ausbildung zum/zur SkilehrerIn
Für das Absolvieren des gesamten Levels 1 gibt der DSLV 17 Tage Kontaktzeit und 10 Tage Selbststudium an, für Level 2 sind es 25 Tage Kontaktzeit und 22 Tage Selbststudium, bei Level 3 werden es dann schon 69 Tage Kontaktzeit und 39 Tage im Selbststudium. Wer sich zum staatlich geprüften Skilehrer ausbilden lassen will, kann mit einer Dauer von 140 Tagen Kontaktzeit und über 90 Tagen Selbststudium rechnen. Der Kurs „Ausbildung und Prüfung Skilehrer Level 1“ kostet etwa 320,- €, für Level 2 zahlt man etwa 400,- € und Level 3 etwa 995,- €, jeweils zuzüglich der Kosten für den Skipass. Der Abschlusslehrgang zum staatlich geprüften Skilehrer kostet ca. 2.700,- € inklusive der Kosten für die Prüfung.
SkilehrerIn als saisonaler Beruf
Was in jedem Fall bedacht werden sollte ist, dass dieser Beruf beinahe nie ganzjährig ausgeführt wird. Naturgemäß erfolgt die Beschäftigung meist nur in den Wintermonaten. Das bedeutet, dass angehende SkilehrerInnen vor der Herausforderung stehen, eine zusätzliche Stelle zu finden, um im Sommer arbeiten zu können, aber über die Wintermonate freigestellt werden. Manche SkilehrerInnen reisen im Sommer nach Neuseeland, Australien oder Südamerika und sind dort als SkilehrerIn tätig, allerdings muss man sich die Frage stellen, ob sich das finanziell rentiert.
Schon gewusst? So viel Geld verdienen SkilehrerInnen
Reich wird man sicher nicht als SkilehrerIn. Laut einer Studie bekommen SkilehrerInnen in Österreich einen durchschnittlichen Stundenlohn von knapp 20,- €. Ähnlich niedrig ist das Gehalt in den USA und Kanada. Am meisten verdienen SkilehrerInnen hingegen in Frankreich, wo pro Stunde bis zu 60,- € bezahlt werden. Dahinter folgen mit 50,- € pro Stunde die Gehälter in der Schweiz und in Deutschland.