Wer sich zum ersten Mal in einem größeren Skigebiet befindet, sieht sich schnell einem ganzen Schilderwald gegenüber. Wann ist eine Abfahrt blau, rot oder schwarz? Was bedeuten denn die ganzen Farben beim Skifahren eigentlich? Wie werden Skipisten eingeteilt? Da die verschiedenen Hinweisschilder erst einmal verwirren können, erklären wir, was es alles über Pistenmarkierungen in den Alpen und weltweit zu wissen gibt. Außerdem stellen wir für jede Kategorie einige der besten Skigebiete vor.
Wann ist eine Skipiste blau, rot oder schwarz?
Die Sortierung nach Farben beschreibt den Schwierigkeitsgrad einer Piste. Sie zeigt an, ob das Gefälle für AnfängerInnen geeignet oder ob die Abfahrt aufgrund der Steilheit eher für fortgeschrittene SkifahrerInnen gedacht ist. Die Nummern dienen der Orientierung in großen Skigebieten, damit sich niemand verfährt. Manchmal werden die Nummern auch weggelassen oder mit Namen der Pisten ergänzt, an denen sich SkifahrerInnen und SnowboarderInnen orientieren können. Außerdem markieren Stäbe auf der Abfahrt die Grenze der Piste. Manchmal sind sie in Leuchtfarben angestrichen, für bessere Sichtbarkeit, meistens jedoch in der Kategoriefarbe der Piste.
Grüne Skipiste
Im deutschsprachigen Raum markiert ein grünes Schild vornehmlich sehr flache, einfache Pisten, oftmals auch Übungshänge, wo Anfänger das Skifahren lernen. In Frankreich und Nordamerika ist die grüne Farbe häufiger in Skigebieten zu finden. Die Pistenmarkierung zeigt ein Gefälle von 6 bis 25 Prozent an. Dort werden das richtige Fallen oder die ersten Kurven geübt. Skigebiete mit vielen grünen Pisten sind beispielsweise Les Deux Alpes oder Alpe d'Huez (FR).
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Andere Länder, andere Farben
Die gängigsten Pistenfarben sind blau, rot und schwarz. Dabei gilt blau als leicht, rot als mittelschwer und schwarz als schwer. Mit anderen Worten, die Farben richten sich nach der maximalen Steigung der Piste. In einigen Ländern, wie Norwegen, Frankreich, den USA und Kanada, gibt es auch grüne Pisten. Und in Kanada und den USA gibt es sogar eine höhere Einstufung für tiefschwarze Pisten. Im Folgenden erklären wir, wann eine Piste grün, blau, rot oder schwarz ist.
Blaue Skipiste
Die blaue Pistenmarkierung bezeichnet eine flache Skipiste, die auch scherzhaft als Skiautobahn bezeichnet wird. Mit einem Gefälle bis zu 25 Prozent ist dieser Pistentyp gut geeignet für AnfängerInnen, WiedereinsteigerInnen und Familien mit Kindern. Auf blauen Pisten kann jede Skitechnik eingesetzt bzw. geübt werden, vom Schneepflug über die richtigen Schwünge bis zum Carving. Hier können Skifahrende vornehmlich gemütliche Abfahrten erwarten, der Adrenalinpegel bleibt verhältnismäßig niedrig. In Nordamerika bedeutet ein blaues Quadrat allerdings ein stärkeres Gefälle von 25 bis 40 Prozent. Unser Skigebiete-Tipp mit vielen blauen Pisten: Winterberg (D), Tiroler Zugspitz Arena (AT), Alta Badia (IT).
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Rote Skipiste
Rote Pistenmarkierungen zeigen in den Skigebieten der Alpen einen mittleren Schwierigkeitsgrad an. Das Gefälle ist geringer als 40 Prozent. Die rote Piste ist damit für Anfänger schon nicht mehr geeignet und wird von fortgeschrittenen FahrerInnen oft benutzt, um ihre Skitechnik zu verbessern oder um sich auf noch steilere Pisten vorzubereiten. Für geübte WintersportlerInnen bietet sich die Carvingtechnik an. Allen anderen Skifahrenden ist der Kurzschwung zu empfehlen. Skigebiete, die viele roten Pisten haben: Saalbach (AT), Oberstdorf (D), Gröden (IT).
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Schwarze Skipiste
Schwarze, steile Pisten sind den Profis unter den SkifahrerInnen vorbehalten. AnfängerInnen bringen sich auf dem Gefälle von mehr als 40 Prozent ernsthaft in Gefahr. Hier sollte nur fahren, wer den Kurzschwung beherrscht. Beim Carving auf der schwarzen Piste gibt es schnell Probleme mit der Fliehkraft. In Amerika zeigt das Symbol eines schwarzen Diamanten oder einer schwarzen Raute eine schwierige Piste mit mehr als 40 Prozent Gefälle an. Zwei schwarze Diamanten bezeichnen eine extreme Abfahrt mit besonderen Schwierigkeiten wie engen Kehren und unübersichtlichen Kanten. Skigebiete mit vielen schwarzen Pisten in Europa sind Davos-Klosters (CH), Skiarena Andermatt-Sedrun (CH), Ski Arlberg (AT).
Skirouten
Skirouten sind als gelbe Pisten oder rot-gestrichelt im Pistenplan markiert. Immer mehr davon sieht man in den Skigebieten der Alpen. Eine Skiroute bezeichnet eine Piste, die zwar markiert und gesichert, jedoch nicht präpariert ist. Eine solche Piste ist geeignet für Top-SkifahrerInnen und SnowboarderInnen, da es auch mal buckelig werden kann oder man sich plötzlich im Tiefschnee befindet. Markierte Skirouten können ohne SkiführerIn befahren werden, da die alpinen Gefahren nicht größer als auf anderen Skipisten sind. Skigebiete mit vielen Skirouten: Davos-Klosters (CH), Fieberbrunn (AT), Zermatt (CH).
Weitere Markierungen auf präparierten Pisten
Da man in großen Skigebieten schnell einmal die Übersicht verlieren kann, sind präparierte Skipisten oft mit Markierungen an der Seite der Skipiste versehen, die den SkifahrerInnen anzeigen, wo es weitergeht. Wenn das Skigebiet ein Pistengütesiegel anstrebt, stehen die Pfeile links und rechts am Rand der Piste. Zudem markieren entweder mit Leuchtfarbe oder mit der Farbe der Skipiste markierte Stäbe und Schilder die Fahrstrecke der Skipiste oder die Trainingsstrecke von Skirennen, so dass niemand aus Versehen in den freien Skiraum oder ins Renngelände gerät.
Keine Pistenmarkierungen im freien Skiraum
Sind keine Hinweisschilder zu finden, befindet sich der oder die SkifahrerIn im freien Skiraum. Dieser ist weder markiert noch präpariert, nicht kontrolliert und auch nicht gesichert. SkifahrerInnen und SnowboarderInnen, die die markierten Pisten verlassen, müssen sich bewusst sein, dass sie auf eigenes Risiko handeln. In Skigebieten werden WintersportlerInnen oftmals beim Verlassen der Pisten durch eine Warnung über Lawinen- und Absturzgefahr informiert, z.B. durch ein Schild mit einer Lawinenhand. In vielen Fällen informiert auch ein orangefarbenes Blinklicht über die Lawinengefahrenskala.